Ein wirksamer Brandschutz ist für Unternehmen in Nordrhein-Westfalen (NRW) nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch der gesetzlichen Verpflichtung. Die regelmäßige Wartung von Feuerlöschern ist dabei ein zentrales Element, um im Ernstfall Menschenleben und Sachwerte zu schützen. Hier erfahren Sie, welche rechtlichen Anforderungen gelten und worauf Sie bei der professionellen Wartung Ihrer Feuerlöscher achten müssen.
Gesetzliche Grundlagen für die Feuerlöscher-Wartung in NRW
In NRW – wie im gesamten Bundesgebiet – regeln verschiedene Vorschriften die Wartung von Feuerlöschern in Betrieben:
Arbeitsstättenverordnung (ArbStättVO)
Die ArbStättVO und die zugehörige Technische Regel ASR A2.2 „Maßnahmen gegen Brände" verpflichten Unternehmen, geeignete Feuerlöscheinrichtungen vorzuhalten und deren Funktionsfähigkeit sicherzustellen.
DIN 14406-4
Diese Norm schreibt die regelmäßige Instandhaltung tragbarer Feuerlöscher vor und definiert die Standards für die professionelle Wartung.
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
Die BetrSichV fordert, dass Feuerlöscher mindestens alle zwei Jahre durch einen Fachmann geprüft werden.
Wichtig: Mindestens alle 2 Jahre muss eine Prüfung durch eine sachkundige Person erfolgen. In Bereichen mit erhöhtem Brandrisiko oder starker Beanspruchung (z. B. Werkstätten, Labore, Baustellen) können kürzere Wartungsintervalle erforderlich sein.
Wer darf die Wartung durchführen?
Die Wartung darf ausschließlich von zertifizierten Fachbetrieben bzw. sachkundigen Personen durchgeführt werden, die die Anforderungen der DIN 14406-4 erfüllen. Achten Sie darauf, dass Ihr Dienstleister über die nötigen Qualifikationen und Erfahrungen verfügt.
Ablauf der professionellen Feuerlöscher-Wartung
Die Wartung umfasst mehrere Schritte, um die Einsatzbereitschaft des Feuerlöschers zu gewährleisten:
- Visuelle Inspektion auf äußere Schäden, Korrosion und Unversehrtheit der Plomben
- Druckprüfung und Kontrolle des Löschmittels
- Funktionsprüfung des Auslösemechanismus und der Ventile
- Austausch von Verschleißteilen wie Dichtungen oder Sicherungen, wenn erforderlich
- Dokumentation: Jede Wartung wird mit Prüfplakette und im Prüfprotokoll dokumentiert – das ist Ihr Nachweis gegenüber Behörden und Versicherungen
Betreiberpflichten und Haftung
Der Unternehmer ist verantwortlich, die regelmäßige Wartung zu organisieren und zu dokumentieren. Werden Mängel festgestellt, müssen diese umgehend behoben oder der Feuerlöscher ersetzt werden. Die Einhaltung der Wartungsintervalle ist auch für den Versicherungsschutz entscheidend: Nur gewartete Feuerlöscher werden im Schadensfall anerkannt.
Kosten und Organisation
Die Kosten für die Wartung variieren je nach Art und Anzahl der Feuerlöscher sowie dem Aufwand und liegen meist zwischen 20 und 50 Euro pro Gerät. Bei größeren Stückzahlen oder speziellen Anforderungen empfiehlt sich eine individuelle Beratung durch einen Brandschutzfachbetrieb.
Praktische Tipps für Unternehmen
Monatliche Kontrollen
Führen Sie monatliche Sichtkontrollen durch, um die Zugänglichkeit und Unversehrtheit der Feuerlöscher zu prüfen.
Dokumentation
Dokumentieren Sie jede Wartung sorgfältig – das ist rechtlich erforderlich und wichtig für Versicherungen.
Mehr zur DokumentationFachbetrieb
Kooperieren Sie mit einem Fachbetrieb, um die Einhaltung aller Vorschriften sicherzustellen.
- Berücksichtigen Sie Versicherungsanforderungen: Viele Versicherer verlangen den Nachweis regelmäßiger Wartungen
- Planen Sie Wartungstermine rechtzeitig, um Ausfallzeiten zu minimieren
- Schulen Sie Ihre Mitarbeiter im Umgang mit Feuerlöschern
Fazit
Die regelmäßige und professionelle Wartung Ihrer Feuerlöscher ist gesetzlich vorgeschrieben und schützt im Ernstfall Leben und Sachwerte. Mit der Einhaltung der Wartungsintervalle und der Zusammenarbeit mit zertifizierten Fachbetrieben erfüllen Sie nicht nur Ihre gesetzlichen Pflichten, sondern sorgen auch für Sicherheit und Verlässlichkeit im Betrieb.