Brandschutz im Homeoffice: Neue Herausforderungen und praktische Lösungen | Juschka Brandschutz

Brandschutz im Homeoffice: Neue Herausforderungen und praktische Lösungen

Mit dem Siegeszug des Homeoffice stehen Unternehmen und Beschäftigte vor neuen Herausforderungen beim Thema Brandschutz. Während im klassischen Büroalltag klare Vorschriften gelten, ist die Situation im privaten Arbeitszimmer oft weniger geregelt.

Rechtliche Pflichten: Was gilt im Homeoffice?

Nach aktueller Rechtslage muss der Arbeitgeber für Homeoffice-Arbeitsplätze weder Feuerlöscher noch Verbandkästen bereitstellen. Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) beschränkt sich bei Telearbeitsplätzen auf wenige Vorschriften, insbesondere auf die erstmalige Gefährdungsbeurteilung und Unterweisung der Beschäftigten.

Wichtiger Hinweis

Eine Ausbildung der Beschäftigten zu Brandschutzhelfern ist im Homeoffice nicht erforderlich, da sie in der Regel allein arbeiten und keine Kollegen im Notfall unterstützen könnten.

Trotzdem bleibt der Arbeitgeber in der Fürsorgepflicht: Er muss im Rahmen der Brandschutzunterweisung auf die Bedeutung von Brandschutzmaßnahmen hinweisen und Beschäftigte für Risiken sensibilisieren. Die Verantwortung für die konkrete Umsetzung liegt jedoch größtenteils beim Beschäftigten selbst.

Typische Brandgefahren im Homeoffice

Im Homeoffice entstehen Brandgefahren häufig durch:

Überlastete Steckdosen

Mehrfachsteckdosen, die zu viele Geräte versorgen, können überhitzen und Brände auslösen. Besonders kritisch wird es, wenn mehrere Steckerleisten hintereinander geschaltet werden oder leistungsstarke Geräte wie Heizlüfter angeschlossen sind.

Beschädigte Kabel und Geräte

Alte oder defekte Kabel, Wackelkontakte und beschädigte Elektrogeräte erhöhen das Brandrisiko. Diese sollten regelmäßig kontrolliert und bei Mängeln sofort ausgetauscht werden.

Brennbare Materialien

Papierstapel, Kartons oder Textilien in der Nähe von Hitzequellen wie Lampen oder Ladegeräten können sich leicht entzünden.

Praktische Brandschutzmaßnahmen für das Homeoffice

Um die Sicherheit im Homeoffice zu erhöhen, sollten folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Rauchmelder installieren: In den meisten Bundesländern sind Rauchmelder in Wohnräumen ohnehin Pflicht. Im Homeoffice-Bereich sind sie besonders wichtig, da sie frühzeitig vor Bränden warnen. Mehr zur Rauchmelderpflicht
  • Feuerlöscher griffbereit halten: Auch wenn keine gesetzliche Pflicht besteht, ist ein kleiner Feuerlöscher im Arbeitszimmer empfehlenswert. Beschäftigte sollten sich mit der Bedienung vertraut machen und regelmäßig die Funktionsfähigkeit prüfen.
  • Elektrische Sicherheit beachten: Geräte und Kabel regelmäßig auf Schäden prüfen, defekte Komponenten austauschen und Steckdosenleisten nicht überlasten. Nur geprüfte Markenprodukte mit CE- und TÜV-Siegel verwenden.
  • Arbeitsplatz ordentlich halten: Brennbare Materialien von Hitzequellen fernhalten, Kabel ordentlich verlegen und den Arbeitsplatz sauber halten, um das Risiko einer Brandentstehung zu minimieren.
  • Notfallplan erstellen: Beschäftigte sollten wissen, wie sie im Brandfall schnell und sicher die Wohnung verlassen können. Ein klarer Evakuierungsweg und regelmäßige Evakuierungsübungen – auch im kleinen Rahmen – erhöhen die Sicherheit.

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Haftung und Versicherung

Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Brand im Homeoffice, greift in der Regel die private Hausratversicherung. Die Betriebshaftpflicht des Arbeitgebers haftet nur, wenn der Brand durch unterlassene Wartung oder andere Pflichtverletzungen des Unternehmens verursacht wurde. Es empfiehlt sich, die Versicherungssumme der Hausratversicherung zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Fazit

Brandschutz im Homeoffice ist eine gemeinsame Aufgabe von Arbeitgeber und Beschäftigten. Während der Arbeitgeber zur Unterweisung verpflichtet ist, liegt die praktische Umsetzung beim Einzelnen. Mit einfachen Maßnahmen wie Rauchmeldern, Feuerlöschern und einem bewussten Umgang mit elektrischen Geräten lässt sich das Brandrisiko im Homeoffice deutlich reduzieren – für mehr Sicherheit am heimischen Arbeitsplatz.

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Stand: Juni 2025